Am 13.03.2022 ist unser Landsmann und guter Freund
Universitätsprofessor Dr. Horst Glassl
nach schwerer Krankheit mit 88 Jahren in München verstorben.
Horst wurde am 01.01.1934 in Silberbach
geboren. Seine Eltern waren Albrecht Glassl (geboren am 19.02.1905 in Stein,
Bezirk Graslitz) und
Berta Prandner aus Ursprung.
Horst kam zu vielen Anlässen in seine alte Heimat, wo auch ich ihn die
letzten Jahre kennen lernen durfte. Egal ob es zur Kirchberger Maiandacht,
zur Silberbacher
Kirchweih oder zur Kirchberger Kirchweih war, Horst war so gut wie immer dabei.
Dass dort Tschechen und Deutsche zusammen feierten, war für Horst als
Zeichen der Versöhnung sehr wichtig.
Seine Familie wohnte in Silberbach
Nr. 237, wo sein Vater Albrecht auch eine Drogerie besaß. Das Haus stand
direkt gegenüber unseres damaligen Gasthauses
Hochmuth (Karlwenz), so dass Horst und ich uns immer wenn wir uns trafen mit
"Grüß Dich, Nachbar!" begrüßten. Das hat mir
immer sehr gefallen und imponiert.
Er war ein unheimlich lieber Mensch.
Das Haus brannte leider 1949 ab - an dessen Stelle befindet sich heute eine Gedenklinde zwischen den Straßen.
Horsts Vater Albrecht starb leider sehr früh, weshalb Horst keine Geschwister hatte.
In der Silberbacher Pfarrkirche war Horst Ministrant, aus dieser Zeit konnte er viele lustige Geschichten erzählen.
Ihn und seine Familie ereilte wie
viele Silberbacher nach dem 2. Weltkrieg das fürchterliche Schicksal
aus der so geliebten Heimat vertrieben zu werden.
Sie kamen von Mühldorf in Oberbayern in das Flüchtlingslager Pfarrkirchen
und wurden dort auf die benachbarten Dörfer verteilt.
Horsts Familie hatte nach der Vertreibung
auch wieder eine Drogerie in Pfarrkirchen betrieben. Doch er war zu höherem
bestimmt, er legte 1953 das Abitur ab und wurde zu einem
renomierten Wissenschaftler und Osteuropa Experten und zog nach München.
Zum Studium von Deutsch, Erdkunde und Geschichte ging er an die LMU nach München.
Um ihn trauert seine liebe Frau
Erika, die sich auch während seiner Krankheit liebevoll und aufopfernd
um ihn kümmerte. Man konnte gerade in den letzten
Jahren sehen, dass Horst schwächer wurde und ihm seine Frau immer eine
starke Stütze war.
Wir werden ihn und seinen liebevollen,
bescheidenen und bodenständigen Charakter sehr vermissen und hoffen,
dass er nun an
einem besseren Ort ist.
In großer
Bewunderung
Benjamin Hochmuth
(Karlwenz)
Vielen Dank für die Informationen von seinem guten Freund Werner Honal (Leiter des VSFF SGA Büro München)